Belfast

GB 2021 | 98 MIN | engl.

Regie: Kenneth Branagh

Drehbuch: Kenneth Branagh

Kamera: Haris Zambarloukos

Schnitt: Úna Ní Dhonghaíle

Ton: Van Morrison

Darsteller:innen: Jude Hill, Caitriona Balfe, Judi Dench, Jamie Dornan, Ciarán Hinds, Lara McDonnell, Gerard Horan, Turlough Convery, Gerard McCarthy, Bríd Brennan, Sid Sagar, Colin Morgan, Olive Tennant, Vanessa Ifediora

Sommer 1969 in der nordirischen Hauptstadt. Der neunjährige Buddy, Sohn einer typischen Familie aus der Arbeiterklasse, liebt Kinobesuche, Matchbox-Autos und seine hingebungsvollen Großeltern, außerdem schwärmt er für eine seiner Mitschülerinnen. Doch als die gesellschaftspolitischen Spannungen in Belfast eskalieren und es sogar in der sonst so harmonischen Nachbarschaft zu Gewaltausbrüchen kommt, findet seine idyllische Kindheit ein jähes Ende. Und während sein in England arbeitender Vater und seine besorgte Mutter die Zukunft der Familie zu sichern versuchen, bleibt Buddy nichts anderes übrig, als langsam erwachsen zu werden – und trotzdem die Lebensfreude, das Lachen und seine von Film und Fernsehen beflügelte Fantasie nicht zu verlieren.


Die tiefen, liebevollen und bewegenden Einblicke, die Kenneth Branagh in BELFAST in den Alltag seiner Heimatstadt und deren Bewohner*innen gibt, basieren auf den ganz persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen des Regisseurs. Vor der Kamera seines neuen, selbst geschriebenen Films versammelt er ein hochkarätiges Ensemble, zu dem neben der Golden- Globe-nominierten Caitríona Balfe (Outlander), Oscar®-Gewinnerin Judi Dench (Shakespeare in Love), Jamie Dornan (Fifty Shades of Grey) und Ciarán Hinds (Dame, König, As, Spion) auch der fantastische zehnjährige Newcomer Jude Hill in der Hauptrolle gehört.


Zum Kreativteam des Films BELFAST, den Branagh gemeinsam mit Laura Berwick, Becca Kovacik und Tamar Thomas auch produziert hat, gehören mit Produktionsdesigner Jim Clay, Kameramann Haris Zambarloukos, Hair & Make-up Designerin Wakana Yoshihara, Editorin Úna Ní Dhonghaíle und Kostümdesignerin Charlotte Walker zahlreiche seiner langjährigen Wegbegleiter*innen. Die Musik zum Film stammt von niemand Geringerem als dem Belfaster Weltstar Van Morrison.

Kritik zum Film

Kenneth Branagh öffnet ein sinnlich-nostalgisches Fenster in die eigene Kindheit als Protestant in Belfast. Ein 9-Jähriger  erlebt die »Troubles« wie einen real stattfindenen Western-Showdown, voller Thrill, aber auch zutiefst beängstigend

Belfast

Der Film beginnt mit einem Song des Nordiren Van Morrison über leuchtend-farbigen Bildern des Hafens von Belfast – als wäre es der Auftakt zu einem Feelgoodmovie aus der Gegenwart. Aber Belfast, war das nicht mal ein rauchender, explodierender Kriegsschauplatz? Mit einem Sprung über die Mauer und in die Vergangenheit taucht die Kamera dann in eine schwarz-weiße Version der späten 60er Jahre ein, ins wuselnd lebendige Treiben einer kleinen Wohnstraße im Arbeiterviertel der nordirischen Hauptstadt. Kinder lärmen und spielen mit Bällen, Holzschwertern und Mülltonnendeckeln als Schutzschilden, Mütter rufen, Männer palavern. Doch die unbeschwerte Leichtigkeit des Lebens wird jäh zerrissen, als ein Männermob mit Bomben, Knüppeln und brennenden Autos überfallartig in die eben noch so heile, schwarz-weiße Welt des 9-jährigen Buddy (Jude Hill) eindringt. Die Idylle des nachbarschaftlich friedlichen Zusammenlebens von Katholiken und Protestanten wird in Zeitlupe zerfetzt, der kleine Junge von einer Welle bedrohlicher Eindrücke überrollt, bis ihn seine Mutter (Caitriona Balfe) aus der Schockstarre in die Wohnung reißt und unter den Küchentisch schiebt. epd Film


Anke Sterneborg

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