Dear Beautiful Beloved

AT 2024 | 95 MIN | ukrain.

Regie: Yurii Rechynskyi

Drehbuch: Kseniya Kharchenko, Yurii Rechynskyi

Kamera: Serafin Spitzer, Serhiy Stetsenko

Schnitt: Andrea Wagner

Musik: Anton Baibakov

Ton: Andrii Nidzelskyi, Andrii Rohachov, Mariya Nesterenko, Oleh Holovoshkin

Darsteller:innen: Daria Semenchenko, Kateryna Klymenko, Oleksandr Nagayets

Auch jenseits der Front durchzieht der Krieg die Ukraine, setzt als gewaltvolle Allgegenwärtigkeit das tägliche Leben der Bevölkerung neu. Doch inmitten der Unmöglichkeiten entstehen in der Gesellschaft neue Strukturen der Fürsorge, die Schutz, Sicherheit und Würde schaffen wollen. DEAR BEAUTIFUL BELOVED dokumentiert diese unermüdliche Arbeit, die im Abseits der Berichterstattung oft ungesehen bleibt. 

 

„In meinem ganzen Leben ist das meine erste Reise wie diese,“ erklärt eine alte Frau. Gemeinsam mit jenen die krank oder allein sind, die nicht mehr gehen oder sehen können, sitzt sie in einem Zug, der sie aus dem Krieg und in Sicherheit bringen soll. „Solange das nicht deine letzte Reise ist. Das ist alles, was zählt“, wird ihr geantwortet.

 

Der Krieg in der Ukraine lässt Häuser zu Staub und Tote zu Zahlen werden. Während die kriegerischen Auseinandersetzungen an der Front traumatisierende Alltäglichkeit geworden sind, entwickeln sich in der ukrainischen Bevölkerung notgedrungen neue Strukturen der Fürsorge: Alte und Alleinstehende werden evakuiert, neue Krankenstationen errichtet, Fluchtrouten kollektiv organisiert, Leichen geborgen, um beerdigt werden zu können. In all der Bewegung und Tatkräftigkeit liegen auch stille Momente der Ungewissheit und der Fragen: Wer bleibt im Krieg zurück? Welche Geschichten, Beziehungen oder Leben reißen für immer ab? Was bedeutet Sicherheit, wenn Gewalt allgegenwärtig ist? 

 

DEAR BEAUTIFUL BELOVED blickt als Zeitdokument auf Überlebensstrategien, wenn der Ausnahmezustand Routine geworden ist. Dabei wird Sichtbarkeit für jene Momente geschaffen, die in der Erzählung des Krieges oft unsichtbar bleiben: Momente der Fürsorglichkeit, Systeme von Care-Work, die kontinuierlichen Versuche, jenen Menschen Respekt und Sicherheit zurückzugeben, denen diese gewaltvoll genommen wurden. Ungeschönt und unversöhnlich, aber ehrlich und hoffnungsvoll eröffnet Juri Rechinsky den Blick auf einen Krieg, der sich räumlich wie zeitlich unmittelbar fortsetzt und dessen Alltäglichkeit nie zur Normalität werden darf. 

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