Good Life Deal

AT 2022 | 73 MIN | dt., engl., thai/thailänd.

Regie: Samira Ghahremani

Drehbuch: Samira Ghahremani

Kamera: Samira Ghahremani

Schnitt: Esther Fischer

Ton: Matthias Ermert, Viktoria Grohs

Gerhard ist Frühpensionist, eine ungeklärte Erkrankung schränkt ihn stark in seiner Beweglichkeit ein. Sein Leben in Österreich möchte er hinter sich lassen und einen Neubeginn wagen: In Thailand, bei seiner Freundin Amy. Die Wiener Wohnung wird verkauft, die österreichische Existenz aufgelöst, das Geld daraus soll ein gemeinsames Haus und ein gemeinsames Leben in Chiang Mai finanzieren. „Jeder braucht Familie!“, so eine der zahlreichen Lebensphilosophien Amys. Und doch sind die familiären Verflechtungen des von materieller Ungleichheit geprägten Paares von Beginn an immer auch mit finanziellen Interessen verknüpft, und Gerhards Zahlungsfähigkeit ist oft das große Thema der Beziehung.


Samira Ghahremani schildert das Geschehen auf präzise und doch zurückhaltende Art und wahrt stilistische Haltung, auch als klar wird, dass die Vorstellungen familiärer Fürsorge bei den Protagonisten dieser Familiengeschichte immer weiter auseinanderklaffen. Die formale Ästhetik ihrer Aufnahmen und gelungene Schnittarbeit der gelernten Cutterin zeichnen dieses Langfilmdebut zusätzlich aus.

 

Als Vorfilm:

 

Lietuvos Bankas

AT 2006, kein Dialog, 2min 30sek
Regie, Animation: Barbara Musil, Musik: Olivier Messians

Dass Geldscheinen nicht nur aufgrund ihrer Rolle in Alltagswirtschaft und Gesellschaft, sondern auch in seiner optischen Gestaltung eine gewisse Theatralik innewohnt, macht sich Barbara Musil in diesem Kurzfilm zu Nutze: Einzelne Gestaltungselemente litauischer Banknoten entfliehen den ihnen zugewiesenen Plätzen, es entspinnt sich ein animiertes Drama von zweieinhalb Minuten Länge. Man weiß nie, was sich in der eigenen Geldtasche abspielt, wenn man gerade nicht hinschaut…

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