Happy

Regie: Sandeep Kumar
Drehbuch: Sandeep Kumaar
Schnitt: Claudia Linzer
Darsteller:innen: Gisela Salcher, Lilian Klebow, Robert Ritter, Roland Düringer, Sahidur Rahaman
Das Asylverfahren von Happy, einem seit Jahren in Wien lebenden Inder, wird endgültig negativ entschieden. Ein Ausreisebescheid liegt gegen ihn vor. Er stellt fest, dass sein Traum, seiner neunjährigen Tochter Maya, die in einem Heim lebt, eine Familie zu geben, welche er als Kind selbst nie hatte, zum Scheitern verurteilt ist. Illegal bleibt Happy deshalb weiterhin in Österreich, arbeitet Tag und Nacht als Zeitungskolporteur sowie Reklamezusteller. Die wenige Freizeit versucht er mit seiner Tochter zu verbringen.
Ein kleinkarierter rechtsorientierter Beamter von der Fremdenpolizei, Paschner, startet den Prozess seiner Abschiebung, indem er um Happys Heimreisezertifikat bei der indischen Botschaft ansucht. Wohlwissend, dass seine Tage in Österreich jetzt gezählt sind, versucht Happy allen Widrigkeiten zum Trotz seiner Tochter Normalität vorzuspielen. Dafür muss er aber einiges ändern. Zuerst braucht er einen neuen Job, denn als Zeitungskolporteur kann er viel einfacher von der Polizei kontrolliert werden als beispielsweise ein anonymer Essenszusteller. Er kauft ein altes Mofa und einen überdimensional großen Helm mit dunklem Gesichtsschutz. Durch die Selbstständigkeit erhofft er sich, mehr Geld in kürzerer Zeit zu verdienen, um Maya endlich eine Wohnung bieten zu können. Seine freie Zeit versucht er jetzt zur Gänze Maya zu widmen. In seinem Vorhaben wird Happy von seinem langjährigen Freund Ranjeet aber auch von Caroline, Maya’s Betreuerin im Heim, unterstützt. Caroline versteht, dass Happy sehr wichtig für Maya ist und erlaubt ihm immer mehr Zugang zu ihr, als vorgesehen.
Happy besorgt schnell eine alte Wohnung und beginnt vorerst Maya’s Zimmer einzurichten. Nachmittags spielt er mit Maya sogar manchmal ein indisches Spiel mit Steinen - Pittu. Das verbindet die beiden - real und symbolisch als Bemühung, die Steine des Glücks immer wieder aufzubauen. Die zusammen verbrachte Zeit gibt Maya Hoffnung auf eine bessere gemeinsame Zukunft.
Happy ist knapp davor Maya die neue Wohnung zu zeigen, als sich die Ereignisse überschlagen. Es findet eine schicksalshafte Wiederbegegnung mit Paschner statt. Happy entscheidet sich, dem ständigen Katz und Maus Spiel ein Ende zu setzen. Er sinkt noch weiter in eine unrealistische Welt ab. Die Zuspitzung des hoffnungslosen Kampfs um ein normales Leben mit seiner Tochter bringt ihm auf einmal eine Erleuchtung, durch die er das Leben von einer neuen Perspektive zu betrachten beginnt. Vater und Tochter lernen sich in prekären Umständen näher kennen. Die zusammen verbrachte Zeit ist für Maya sehr prägend. Deren Ende aber ungewiss. Happy versucht ihr das Glück und das Glücklichsein auf eine neue Art und Weise zu vermitteln.
HAPPY ist ein gesellschaftskritischer Film, der die Achterbahn der Gefühle zwischen Hoffnung und Aussichtslosigkeit zeigt. Die intensive Vater-Tochter Beziehung wird im schwierigen Umfeld der österreichischen Migrationspolitik erlebt. Wir müssen uns mit dem Recht auf Glück für jeden Menschen auseinandersetzen. Dabei ist die Ironie in dem Vornamen des Hauptprotagonisten kaum zu übersehen.
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