Kurzfilmprogramm Animation female tracks 2022

2017 – 2019 | 50 MIN | Diverse

Linzer Lust
2019; R: Maya Yonesho, 3:17, kein Dialog

Mit ihren „Daumenreisen“, einer Kombination aus animierter Malerei, rahmenden Fotografien und einer Tonspur aus Musik und Stadtgeräuschen, schafft Maya Yonesho kurze Stadtporträts, die auf einzigartige Weise die Eigenheiten eines geographischen Orts und seiner kulturellen Erfahrung vermitteln. Wir begeben uns mit ihr auf einen dreiminütigen Stadtrundgang durch Linz.

 

Metro
2019, R: Natalia Krawzcuk, 10:44, OmeU

Dies ist die Geschichte von Arseniy, dem U-Bahn-Fahrer, der feststellen muss, dass seine Passagiere weniger und weniger Rücksicht aufeinander nehmen, woraus er schließt, dass auch er keine Rücksicht mehr auf sie nehmen muss. Bald gelten eigene Regeln in Arseniys unterirdischer Welt, nach denen sich seine Topfpflanze ebenso zu richten hat, wie seine abtrünnige Ziege…

Wir zeigen Metro in englischer Fassung mit englischen Untertiteln.

 

Contouring
2019, R: Veronika Schubert, 3:50, englische Satzfragmente

Am Anfang von „Contouring“ stehen Abbildungen von Stoffmustern. Die langsam sich daraus entwickelnden Mosaike entpuppen sich als Bruchstücke von Youtube-Videos, in denen Influencer Schminkanleitungen geben, Produkte testen oder ihren vermeintlichen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Die menschlichen Konturen und der Inhalt der Satzfragmente, die sie sprechen, scheinen jedoch ebenso fern von jeder Individualität wie die Muster, aus denen sie bestehen: Die Wiederholung der immer gleichen optischen Ideale und sinnfreien Phrasen findet in der Übersetzung in mechanisch reproduzierbare Textilmuster ihre visuelle Entsprechung.

 

Augenblicke
2018, R: Kiana Naghshineh, 3:55, kein Dialog

Eine Frau geht nachts alleine auf der Straße. Sie wird von hinten von einem Mann überwältigt. Kiana Naghshinehs Animation zeigt die folgenden Geschehnisse durch die Augen der beiden Beteiligten: Wahrnehmung und Realität verschwimmen im Kampf auf der Straße, bis die Augenblicke von Bewohnern der umliegenden Häuser den Angreifer zur Flucht bewegen. Zur Perspektive von Opfer und Täter kommt die Perspektive der Zuschauer*innen, an denen es liegt, das Gesehene einzuordnen.

 

The Outlander
2018, R: Ani Antonova, 5:16, OmdU

The Outlander erzählt die seltsame Geschichte des „ersten Wiener Elefanten“ Soliman, der – weitergegeben von einem Herrscherhaus zum nächsten – Mitte des 16. Jahrhunderts quer durch Europa reist. Aus den portugiesischen Kolonien im heutigen Indien nach Lissabon verschleppt, gelangt er aus Spanien im Winter 1551/52 über Italien und Tirol nach Wien und hinterlässt in Anekdoten, als Abbildung und Skulptur seine Spuren in halb Europa. Unter Verwendung historischer Quellen übersetzt Ani Antonova Solimans Geschichte einer unfreiwilligen Migration in Bleistiftanimationen und erzählt dabei viel mehr als eine Episode aus lange zurückliegender Vergangenheit.

Wir zeigen The Outlander im englischen Original mit deutschen Untertiteln.

 

Lah Gah
2019, R: Cécil Brun, 6:42, kein Dialog

Eine animierte Kindheitserinnerung wandelt sich in eine Studie über persönlichen Verlust und eine Einsamkeit, aus deren schwarzer Tiefe es kein Entkommen zu geben scheint. Cécil Bruns Lah Gah ist eine sehr persönliche Interpretation der Erfahrung von Trauer, des Zurückbleibens und der Notwendigkeit des Loslassens, das die Hoffnung auf Neues in sich trägt. Dass all dies anhand der Zubereitung eines Palatschinkenteigs verhandelt wird, macht diese vier Minuten Zeichen- und Legetrickanimation noch sympathischer.

 

Enough
2017, R: Anna Mantzaris, 2:22, eOF

Der laut telefonierende Sitznachbar im Bus. Das unkooperative Computerprogramm. Die unerträglichen Gespräche der Arbeitskollegen. Anna Mantzaris gibt ihren animierten Filzpuppen knapp zweieinhalb Minuten lang die Möglichkeit, darauf so zu reagieren, wie man es sich als ein zur Selbstbeherrschung erzogener Mensch aus Fleisch und Blut nicht gestatten würde.

Enough enthält einen gesprochenen Satz in englischer Sprache.

 

The Burden
2017, R: Niki Lindroth von Bahr, 14:15, OmeU

In den Geschäftslokalen eines Industrieparks nahe einer Autobahnabfahrt bestreitet eine Gruppe gestrandeter Seelen  - allesamt Tiere, gefangen in menschlichen Schicksalen - einen musikalischen Kampf gegen Existenzängste und innere Leere. Alles wird gut, wenn „die Bürde“ erst von ihren Schultern genommen ist… Die drohende Apokalypse scheint nicht der schlechteste Ausweg.

Wer sich je gefragt hat, wie singende Sardinen in Jogginganzügen aussehen könnten, ist hier gut aufgehoben.

Wir zeigen The Burden im schwedischen Original mit englischen Untertiteln.

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