Lebenslinien, Augustine – Das Herz in der Hand
Regie: Käthe Kratz
Drehbuch: Käthe Kratz
Kamera: Anton Peschke
Musik: Bert Breit
Darsteller:innen: Gerlinde Czekits, Monica Bleibtreu, Maria Martina, Paul Wolff-Plottegg
Die fünf „Lebenslinien“ stellen ein unvergleichliches Epos der österreichischen TV-Geschichte dar. Es erzählt, angefangen von der Kaiserzeit bis hinein ins Jahr 1968, von vier Frauen über vier Generationen hinweg. Käthe Kratz schreibt der Suche nach historischer Identität für die Frauenbewegung wesentliche Bedeutung zu: "Unsere Geschichte ist der Boden, auf dem wir stehen, uns bewegen, handeln. Und solange dieser Boden scheinbar nicht existiert, finden wir keinen eigenen gesellschaftlichen Standort.” Dieses Geschichtsbewusstsein bildet einen essenziellen Bestandteil, einen Boden für Widerstand und Emanzipation, den die „Lebenslinien“ bieten.
Der erste Teil „Augustine – Das Herz in der Hand“ erzählt von einer jungen Frau, die um 1900 vom Land in die Hauptstadt migriert, um eine Anstellung zu finden. Sie hat Glück und kann schnell als Dienstmädchen in einem noblen Wiener Haus anfangen. Dort jedoch wird sie vom Neffen des Hausherrn geschwängert und muss die Konsequenzen dafür selbst tragen.
Kratz beleuchtet auch das Aufkommen der sozialdemokratischen Bewegung und der Dienstmädchenproteste und bettet die persönliche Geschichte so in die größeren politischen Umbruch ein.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit der Regisseurin und Drehbuchautorin Käthe Kratz statt.