Otto Lechner – Der Musikant

AT 2025 | 100 MIN | dt.

Regie: Bernhard Pötscher

Darsteller:innen: Anne Bennent, Karl Ritter, Klaus Trabitsch, Max Nagl, Otto Lechner, Peter Rosmanith

Zwischen der, vom Akkordeon untermalten Rezitation einer Erzählung von Franz Kafka, und der „Dark Side of the Accordion“, seiner persönlichen Hommage an Pink Floyd: Was Otto Lechner seiner Ziehharmonika entlockt, ist musikalische Urkraft. In Bernhard Pötschers Dokumentarfilm OTTO LECHNER – DER MUSIKANT begegnet man derartigen Elementarereignissen und dem, der diese geschaffen hat.

 

Dabei ist das Akkordeon, das er in unerreichter Meisterschaft spielt, bei weitem nicht das einzige musikalische Ausdrucksmittel Otto Lechners. Und auch in bloß  e i n  musikalisches Genre lässt sich dieses Urgestein von Musiker nicht pressen. All das ist in Pötschers Film mitzuerleben: Vom Karel-Gott-Schlager „Fang das Licht“, das Otto Lechner mit seiner Partnerin Anne Bennent singt, bis zur Symphonischen Dichtung „Gracchus“, die er als Auftragswerk im Brucknerjahr 2024 komponiert hat, reicht hier der musikalische Bogen. Dazwischen Jazz, Weltmusik und österreichische Liedermacherei, wo Otto Lechner ebenso zu Hause ist wie in der Sprache, welcher er auf seine Weise musikalischen Ausdruck verleiht. OTTO LECHNER – DER MUSIKANT zeigt ihn, wie er leibt und lebt: In Frankreich glückt ihm gemeinsam mit dem Akkordeonisten Arnaud Méthivier eine kongeniale Kommunikation der Klänge. Nicht minder gelingt ihm dies, wenn er eine Reise mit einem Dr.-Richard-Bus ins Südburgenland besingt: „Vierz‘g Leit im Nebel, und nix ist passiert …“.

 

Was aber kann ein Blinder über den Nebel wissen? Seitdem er als Teenager vollständig erblindet ist, erschließt sich Otto Lechner seine Musik und die Welt ohne Augenlicht. In OTTO LECHNER – DER MUSIKANT lässt er daran teilhaben, was das bedeutet. Er offenbart auf Zugfahrten seine Weltsicht und Philosophie und führt durch sein Elternhaus im Dunkelsteiner Wald bei Melk mit buchstäblicher Trittsicherheit. Er demonstriert an der Kirchenorgel seines Heimatortes Gansbach, wie die traditionelle Religion ihn auch musikalisch geprägt hat. Und: „Ich bin dadurch privilegiert, dass ich nix siach“, lässt er im Film wissen. Man kann Otto Lechner auch dabei zuschauen, wie er in Wien die Straße und den Donaukanal auf der Friedensbrücke überquert. Ohne fremde Hilfe.

 

Die mitreißenden Konzertmitschnitte zeigen die große künstlerische Bandbreite Otto Lechners, an seiner Seite zu sehen und zu hören: Anne Bennent, Klaus Trabitsch, Peter Rosmanith, Arnaud Methivier, Max Nagl, Patrice Heral, Gabriel Graf, Karl Ritter und Pamelia Stickney.

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