Schächten

AT 2022 | 110 MIN | dt.

Regie: Thomas Roth

Drehbuch: Thomas Roth

Kamera: Clemens Majunke

Schnitt: Birgit Gasser

Musik: Erik K. Skodvin

Ton: Alexander Koller, Hjalti Bager-Jonathansson, Johannes Baumann, Karim Weth

Darsteller:innen: Christian Berkel, Jeff Wilbusch, Georg Friedrich, Julia Stemberger, Paulus Manker, Miriam Fussenegger, Michael Abendroth, Konstantin Frank

Victor Dessauer, ein in Wien geborener Jude, wird im Kindesalter Zeuge, wie seine Großeltern von Nazischergen brutal ermordet und seine Eltern und seine Schwester verschleppt werden. Er erkennt dabei den Anführer der Männer, Kurt Gogl. 20 Jahre später betreibt Victor mit seinem Vater Paul in Wien einen Textilhandel und ist mit der jungen Katholikin Anna Stöger liiert. Victors Leben scheint sich langsam in eine bessere Zukunft zu entwickeln, bis sein Vater erfährt, dass Kurt Gogl angeblich unbekümmert und unbescholten im Salzkammergut lebt und dort als Volksschuldirektor arbeitet. Paul beauftragt den inzwischen als “Nazijäger” bekannten Simon Wiesenthal, Gogl aufzuspüren und ihn vor Gericht zu bringen. Gogl wird auch tatsächlich angeklagt, aber im noch immer naziverseuchten Österreich schlussendlich freigesprochen. Als Victors Vater kurz danach an den Folgen der Aufregungen um den Prozess erkrankt, beschließt Victor, das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen und setzt dabei seine eigene Existenz aufs Spiel.

 

Die nicht vorhandene Aufarbeitung der Nazi-Zeit mit ihren verheerenden Gerichtsurteilen, der ungenügenden Entnazifizierung und ihrem verdeckten Postenschacher wurde noch nie aus der Sicht eines jungen, in Wien aufgewachsenen Juden gezeigt, der in den 1960er-Jahren, in einem über weite Teil noch immer braun gefärbten Land, sein Recht zu erkämpfen versucht. Eine Geschichte österreichischer Vergangenheit, die bis heute untrennbar mit der Gegenwart verbunden ist.

 

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