Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien

Regie: Bettina Böhler
Drehbuch: Bettina Böhler
Schnitt: Bettina Böhler
Musik: Helge Schneider
Ton: Adrian Baumeister, Daniel Iribarren
Darsteller:innen: Achim von Paczensky, Alejandro Marco-Buhrmester, Alfred Edel, Almut Riebe, Andreas Kunze, Angela Winkler, Astrid Meyerfeldt, Axel Silber, Bernhard Schütz, Brigitte Kausch, Christian Roethrich, Christiane Tsoureas, Christoph Schlingensief, Claudia Münch, Corinna Harfouch, Dieter Lersch, Dietrich Kuhlbrodt, Eva-Maria Kurz, Evelyn Herlitzius, Fabian Hinrichs, Fritzi Haberlandt, Helga Stöwhase, Helge Schneider, Hildegard Knef, Ingrid Raguschke, Irm Hermann, Joachim Tomaschewsky, Johnny Pfeiffer, Joseph Damian, Kalle Mews, Karin Witt, Katharina Schlothauer, Katrin Köster, Kerstin Graßmann, Leander Haußmann, Margit Carstensen, Marie-Lou Sellem, Martin Wuttke, Mike Wiedemann, Mira Partecke, Norbert Schliewe, Ortiz Garcia, Peter Kern, Reinald Schnell, Renate Kohn, Sachiko Hara, Sebastian Rudolph, Sergej Gleithmann, Sophie Rois, Stefan Kolosko, Steffen Scheumann, Susanne Bredehöft, Tilda Swinton, Udo Kier, Vladimir Konetzny, Volker Sprengler, Wolfgang Wimmer
Mit seinen „Heimatfilmen“, seinen Aktionen und Interventionen in Theater, Fernsehen, Oper und Kunst hat der Regisseur Christoph Schlingensief über zwei Jahrzehnte den kulturellen und politischen Diskurs in Deutschland mitgeprägt.
SCHLINGENSIEF – IN DAS SCHWEIGEN HINEINSCHREIEN von Bettina Böhler unternimmt als erster Film den Versuch, den Ausnahmekünstler Schlingensief, der 2010 im Alter von nur 49 Jahren verstarb, in seiner ganzen Bandbreite zu dokumentieren.
Der Fokus des Films liegt in Schlingensiefs Auseinandersetzung mit Deutschland. Sein Verhältnis zu diesem Land war sehr widersprüchlich: Einerseits verspürte er eine Verbundenheit mit den Menschen und Orten seiner Herkunft, seiner Kernfamilie und so etwas wie „Heimat“, andererseits rebellierte er gegen sie – auch gegen den Kleinbürger in sich selbst – und provozierte bis hin zur Forderung „Tötet Helmut Kohl“ auf der documenta X 1997. Dass er 2004, am deutschesten Ort der Hochkultur, in Bayreuth Wagners Erlöser-Oper „Parsifal“ inszenieren durfte und später die Einladung erhielt, den Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig zu gestalten, erfüllte ihn auch mit Stolz, weil er erkannte, dass die Hassliebe zu seinem Land doch noch mit Anerkennung erwidert wurde.
Es ist ein Montage-Film der Editorin Bettina Böhler, die zwei der wichtigsten Filme von Christoph Schlingensief, TERROR 2000 und DIE 120 TAGE VON BOTTROP geschnitten hat. Ihr Film besteht aus sehr umfänglichem Archivmaterial aus vier Jahrzehnten: Ausschnitte aus seinen Spielfilmen, Theateraufzeichnungen, Aktionen, Fernsehproduktionen, Privataufnahmen und Auftritten in Talkshows. Der Erzähler des Films ist Schlingensief selbst.
Das Mittel der Montage, Überlagerung von Bildern, Texten und Inhalten, war ein Kernelement seines gesamten Werkes.
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