Valeska Grisebachs detailliert recherchierter Spielfilm „Western“ folgt deutschen Arbeitern auf einer EU-Baustelle in Bulgarien. Die raue Umgebung weckt die Abenteuerlust der Männer, kehrt aber auch ihre Vorurteile und ihr Misstrauen gegenüber der örtlichen Gemeinschaft hervor. Die Sprachbarrieren verschärfen die Lage, die Baustelle kommt zum Erliegen. Das nahe Dorf wird unterdessen zur Bühne eines Konkurrenzkampfs um Anerkennung und Gunst. Grisebach wuchs in den 1970ern mit Westernfilmen und deren starken Männlichkeitsbildern auf. Ihr "Western" interpretiert das Genre neu, indem er einen kritischen Blick auf Männlichkeit, Arbeitsmigration, Machthierarchien und Sehnsucht wirft.