female tracks 2025
zusammen-leben
kuratiert von Bianca Jasmina Rauch & Barbara Wolfram

Zum 11. Mal finden heuer die Female Tracks, ursprünglich Frauen Film Tage, im Programmkino Wels statt. Mit dem diesjährigen Thema „zusammen-leben“ möchten wir sowohl Rückschau auf mehrere Jahrzehnte feministischer, queerer und weiblicher* Filmproduktion halten sowie eine Brücke zur Gegenwart herstellen - denn verschiedene Formen des Zusammenlebens bestimmen unseren Alltag. Sie bilden den Kern unserer Lebensführung und -ideale, werden direkt oder indirekt zum Gegenstand öffentlicher und privater Auseinandersetzungen.
Festivalpass € 25,-
erhältlich an der Kinokassa
Gemeinschaft bestimmt uns als Individuen und als diese Individuen tragen wir Verantwortung für unsere Gemeinschaften, denn wir sind an andere Menschen und unsere Umwelt gebunden. Auch sollten wir, als kollektive Lebensgemeinschaft, einen nachhaltigen und reziproken Austausch aller lebenden Wesen auf dieser Erde suchen.
Die von uns programmierten Spiel- und Dokumentarfilme sowie Diskussionen möchten einen Einblick in verschiedene Entwürfe des Zusammenlebens geben sowie Kämpfe, die ein gutes Zusammenleben anstreben, sichtbar machen. Sie sollen auch festgefahrene Lebenskonzepte und -ideale hinterfragen, um alternative Ideen von Gemeinschaftlichkeit zur Diskussion zu stellen. Wie können Personen verschiedener Identitäten, Altersklassen und Herkünfte gut zusammenleben? Was braucht es, um ein erfolgreiches und friedliches Zusammenleben möglich zu machen? Welche Allianzen und Gemeinschaften gibt es bereits, die so ein Zusammenleben erleichtern und selbstbestimmt möglich machen?
Mit dem Sammelband Globale Female Future tauchen wir gleich zu Beginn in die Diskussion internationaler feministischer Kämpfe der letzten Jahrzehnte, mit Schwerpunkt auf den globalen Süden, ein. In Breaking the Ice loten die jugendlichen Hauptfiguren das Gemeinsame zwischen sportlicher Konkurrenz und neu erwachender Sexualität und gesellschaftlichen Erwartungen aus. Im wegweisenden Kultfilm Born in Flames aus den 1980er Jahren kämpft eine Gruppe von Frauen aus dem New Yorker Untergrund gegen Sexismus und für Gerechtigkeit. Der deutsch-iranische Film My Stolen Planet sucht nach gemeinschaftlichen Erinnerungen und deren widerständigem Potenzial als Teil der eigenen Identität. In Schusterhof stellt sich eine männliche Gemeinschaft im Welser Umland der Herausforderung, mit Trauer umzugehen. Eine Trauer, die auch in Elegy for a Glacier und Once Upon a Time in a Forest sichtbar wird. Es ist die Trauer um eine Natur, die von Menschenhand zum Verschwinden gebracht wird. In … Ned, Tassot, Yossot … hingegen stehen Gemeinschaftlichkeit und Widerstand vor den Herausforderungen des totalitären Systems Nordkoreas. Könnte radikaler Zusammenhalt einen Ausweg aus der politischen Unterdrückung ermöglichen? Der letzte Film in unserem Programm, Reinas, führt uns wieder in das Zusammenspiel von familiärer und politischer Gemeinschaft, von Zukunftsperspektiven und der Verbindung unserer Lebensführung und wirtschaftlicher Entwicklungen.
Ebenso Teil des Festivalprogramms sind das Konzert von Sophie Lindinger im Alten Schlachthof Wels sowie zwei Podiumsdiskussionen: einerseits zum zivilen Widerstand in künstlerischen Formaten, andererseits um den Umgang mit unserer Umwelt. Im Foyer des Programmkinos wird das Festival außerdem begleitet von einer Ausstellung der iranischen Performancekünstlerin Negin Rezaie, die ein Protestarchiv unterschiedlicher Formen des zivilen Widerstands angelegt hat und im Rahmen der Female Tracks präsentiert.
Auch freuen wir uns besonders, dass es dieses Jahr zum ersten Mal einen Female Tracks Festivalpass für 25 Euro geben wird, in dem alle Veranstaltungen, ausgenommen des Eröffnungsabends, inkludiert sind.
Wir wünschen Ihnen und euch ein vielfältiges und anregendes Festival und danken herzlich für den Besuch!
Bianca Jasmina Rauch & Barbara Wolfram
Bianca Jasmina Rauch ist Filmwissenschaftlerin und freie Filmkritikerin. Sie hat an der Filmakademie Wien mit der Arbeit „Widerständige Blicke: „Weibliche“ Identitätssuche im Coming-of-Age-Film“ promoviert. Sie schreibt u.a. für das feministische Online-Filmmagazin Filmlöwin, ist Redaktionsmitglied von kolik.film und Jugend ohne Film. Seit 2025 ist sie Teil des Sichtungskomitees des Diagonale-Wettbewerbs. Kuratorisch tätig war sie zuletzt für das Filmarchiv Austria und die Female Tracks im Programmkino Wels.
Barbara Wolfram ist Filmemacherin und Filmwissenschaftlerin an der Filmakademie Wien/mdw. Nach ihrer Promotion über filmische Repräsentation von Gender und Diversität im österreichischen Spielfilm widmet sie sich in ihren Postdoc-Projekten seit mehreren Jahren der Erforschung des Zusammenhangs von sozialer Klasse, Arbeitswelt, politischer Polarisierung und deren filmischer Darstellung. Diese Themen prägen auch ihre filmischen Arbeiten, in denen sie künstlerische und wissenschaftliche Ansätze gezielt miteinander verbindet. Ihr Ziel ist es, alternative Perspektiven aufzuzeigen und faire Repräsentationen zu schaffen. www.barbarawolfram.com.
Seit 2021 podcasten Bianca J. Rauch und Barbara Wolfram über divers-feministisches Filmlesen in ihrem Podcast Ned Wuascht – wir geh’n fisch’n. Ihre aktuelle Staffel widmet sich der Darstellung von Arbeit im Film. www.nedwuascht.com
2025 kuratieren die beiden zum zweiten Mal die Female Tracks im Programmkino Wels.

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